Inhaltsverzeichnis
- Deutsche Strompreisentwicklung vor 2000
- Aus welchen Komponenten besteht der Strompreis?
- Welchen Anteil haben die Anbieter?
- Warum steigen die Preise seit 2000 stetig?
Das Wichtigste zur Strompreisentwicklung
Verbraucherunfreundliche Strompreisentwicklung in Deutschland
Sah bis zum Jahr 2000 alles nach niedrigen Strompreisen für die Zukunft aus, nahm die Realität einen anderen Verlauf. In den vergangenen 20 Jahren ist die Strompreisentwicklung für Verbraucher negativ, wie die Preissteigerung pro Kilowattstunde von etwa 120 % (Jahresverbrauch 3500 kWh) zeigt.
Die Energiewende als Treiber der negativen Strompreisentwicklung
Einer der größten Preistreiber beim Strom ist die Energiewende. Insbesondere der nach der japanischen Atomkatastrophe 2011 von der Bundesregierung beschlossene Atomenergie-Ausstieg, die dadurch entstehende Stärkung erneuerbarer Energien sowie die immer weiter steigende EEG-Umlage haben den Haushaltsstrom verteuert.
Sparpotenzial durch einen regelmäßigen Strompreis Vergleich
Haushalte können der negativen Strompreisentwicklung nur schwer entkommen, da die Anbieter selbst nur wenig am Preis drehen können. Mit einem Strompreis Vergleich und dem anschließenden Stromanbieterwechsel lassen sich die größten Erhöhungen aber vermeiden – vor allem durch Nutzung attraktiver Neukunden- und Sofortboni.
Strompreisentwicklung 2020 in Deutschland
Berichten Medien über die Strompreise in Deutschland, handelt es sich aus Sicht der Verbraucher gefühlt stets um schlechte Nachrichten. Die Strompreisentwicklung ist seit Jahren negativ, was nichts anderes heißt als: Private Haushalte müssen immer mehr zahlen, obwohl die Handelspreise an der Strombörse recht niedrig sind.
Zugleich wird die Industrie privilegiert, indem sie von den Versorgern niedrigere Strompreise pro Kilowattstunde angeboten bekommt. Sie als Verbraucher dürfen darüber verärgert sein, werden Sie doch wie zahlreiche andere Haushalte in Deutschland Jahr für Jahr mit einem Rekordhoch nach dem anderen konfrontiert. Tückisch: Da die Stromanbieter ihre Preiserhöhungen nur 6 Wochen vor Inkrafttreten ankündigen müssen, versäumen viele die Wechselfrist.
Die deutsche Strompreisentwicklung vor 2000
Ein Blick auf die Entwicklung der Strompreise in Deutschland bis 1980 zeigt, dass Verbraucher etwa zwischen 7 und 9 Cent pro Kilowattstunde zahlen mussten.
Bis zur Wiedervereinigung stieg der kWh-Preis auf zirka 15 Cent. Daran änderte sich bis 1998 kaum etwas. In jenem Jahr wurde der Strommarkt liberalisiert, wodurch sich eigentlich jedermann einer positiven Strompreisentwicklung sicher war. Schließlich geschah ebendies zuvor mit dem Telefonmarkt.
Die Strompreise fielen tatsächlich etwas, wodurch 2000 bei einem Jahresverbrauch von 3500 kWh im Vergleich zu 1998 ungefähr 110 € jährlich gespart werden konnten.
Allerdings war diese positive Strompreisentwicklung bereits nach wenigen Jahren beendet.
Negative Strompreisentwicklung in rasantem Tempo
Dass der Strompreis für private Haushalte im letzten Jahrzehnt um fast 1/3 gestiegen ist, stellt für viele Verbraucher eine enorme finanzielle Belastung dar. Bei einem Jahresverbrauch von 3500 kWh zahlten Haushalte 2010 je Kilowattstunde durchschnittlich 23,69 Cent. 2020 beträgt der Strompreis hingegen 31,37 Cent. Dies bedeutet fast 270 € höhere Verbrauchskosten im Jahr. Beachten sollten Sie dabei jedoch, dass regionale Unterschiede bestehen.
Vor allem der Osten sowie teilweise der Westen und Südwesten Deutschlands mussten bisher mehr zahlen. Auf Bayern dürfte aufgrund der Energiewende und wegfallender Atomkraftwerke Ähnliches warten. Gründe für regionale Unterschiede sind neben dem Stadt-Land-Gefälle die verschiedenen Strompreise zwischen überregionalen und regional aktiven Versorgern.
Aus welchen Komponenten besteht der Strompreis?
Der Strompreis setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen, die Sie Ihrer jährlichen Verbrauchsabrechnung entnehmen können. Aufteilen lassen sich die Stromkosten in 3 Bereiche, von denen das Beschaffen und Liefern des Stroms mit etwa 1/4 der kleinste ist. Mess- und Transportkosten bilden den zweiten Block, während Steuern, Abgaben und Umlagen mehr als die Hälfte des Strompreises ausmachen. Dies sind die wichtigsten Komponenten des deutschen Strompreises 2020:
- Netzentgelt
- EEG-Umlage
- Offshore-Haftungsumlage
- Strom-NEV-Umlage
- KWK-Umlage
- Konzessionsabgabe
- Stromsteuer
- Mehrwert-/Umsatzsteuer
- Beschaffung und Vertrieb
Viele Stromanbieter gehen mit diesen Angaben recht intransparent um. Sie nennen jene zwar, verraten jedoch nicht deren Bedeutung.
Welchen Anteil an der Strompreisentwicklung haben die Anbieter?
Im Großen und Ganzen ist der Spielraum der Versorger begrenzt, wenn es um den Strompreis geht. Stattdessen halten die Netzbetreiber und der Staat die Zügel in der Hand, wodurch die Stromanbieter bestenfalls einige Cents beeinflussen können. Auf der einen Seite gibt es zwar die steigenden Umlagen oder auch Netzentgelte, auf der anderen Seite profitieren die Stromversorger aber auch von niedrigen Handelspreisen: sie können den Strom auch dank der erneuerbaren Energien günstiger einkaufen. Diese Vorteile geben sie jedoch nicht an den Endverbraucher weiter – selbst dann nicht, wenn die Stromkosten sogar im Jahresschnitt sinken. Konstante Strompreise oder gar Preiserhöhungen sind anstelle möglicher Vergünstigungen Realität.
Warum stiegen die Strompreise ab dem Jahr 2000?
Seit der Jahrtausendwende erhöht sich der Preis pro Kilowattstunde mit wenigen Ausnahmen jedes Jahr um etwa 1 Cent. Damit kamen Verbraucher lediglich 2 Jahre in den Genuss einer positiven Strompreisentwicklung, bevor mehrere Gründe den positiven Effekt der Liberalisierung des Strommarktes stark abbremsten und umkehrten:
- Konkurs einiger neuer Stromanbieter
- Entstehung von Big Playern wie e.on
- Höhere Mehrwertsteuer
- Ökosteuereinführung
- Förderung erneuerbarer Energien
Neue Steuern und die Entstehung von wahren Energie-Giganten sind demnach die Hauptursachen für die einsetzende negative Strompreisentwicklung ab 2000. Dass mehrere der neuen Anbieter pleitegingen und damit besonders günstige Konditionen wegfielen, sorgte ebenfalls für den Anstieg der Haushaltsstrompreise.
Wie können Verbraucher auf die Strompreisentwicklung reagieren?
Sie als Verbraucher haben nicht viele Möglichkeiten, auf die negative Strompreisentwicklung zu reagieren. Das Dilemma liegt darin, dass in der Regel irgendwann alle Stromanbieter nachziehen, wenn einer von ihnen eine Strompreiserhöhung ankündigt und durchführt. In diesem konkreten Fall können Sie von Ihrem außerordentlichen Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und sich einen neuen Versorger suchen.
Eine andere Option ist es, regelmäßig Strompreise zu vergleichen. Indem Sie jedes Jahr aufs Neue Ihren Stromanbieter wechseln und auf Boni zurückgreifen, minimieren Sie Ihre Stromkosten. Da die Neukunden- und Sofortboni lediglich im ersten Vertragsjahr gelten, ist der jährliche Stromanbieterwechsel wichtig. Besonders lohnenswert ist dies, wenn Sie noch bei Ihrem Grundversorger sind.