Steigenden Energiepreisen stehen Eigentümer nicht zwangsläufig machtlos gegenüber: Der Gasmarkt ist, ebenso wie der Strommarkt, in Deutschland liberalisiert – folglich darf der Anbieter frei gewählt werden. Mietern ist das, je nach Heizanlage in der Immobilie, nicht immer ohne Weiteres möglich. Speziell Immobilieneigentümer sollten sich aber regelmäßig informieren, ob der eigene Gasanbieter noch mit konkurrenzfähigen Preisen arbeitet.
Gasvergleich durchführen, Anbieter wechseln & Geld sparen – ohne sich einschränken zu müssen
Energiepreise im Haushalt lassen sich über zweierlei Stellschrauben steuern: Einerseits die Reduzierung des Verbrauchs, andererseits durch niedrigere Preise auf den tatsächlichen Verbrauch. Idealerweise werden beide Möglichkeiten parallel genutzt, so können Eigentümer nicht nur ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, durch den niedrigeren Verbrauch, sondern gleichermaßen noch Geld sparen – durch einerseits einen reduzierten Verbrauch und andererseits geringere Preise pro Kilowattstunde.
Damit Sie nicht jeden einzelnen Gasversorger in Ihrer Region eigenständig ausfindig, kontaktieren und da Belieferungspreise nachfragen müssen, gibt es den kostenlosen Gasvergleich. Dieser benötigt von Ihnen lediglich zwei Angaben: Die Höhe des typischen Jahresverbrauchs und die Postleitzahl. Im Anschluss zeigt solch ein Gasvergleich, der normalerweise nicht mehr als zehn Minuten Zeit einfordert, alle für Ihren Haushalt relevanten Gasversorger an. Es findet also bereits eine Filterung entsprechend Ihres Standortes und geeigneter Tarife mit Hinblick auf den erzielten Verbrauch statt. Das stellt sicher, dass Ihnen solch ein Vergleich nur Tarife und Anbieter anzeigt, die tatsächlich auch für Sie in Frage kommen.
Zu berücksichtigende Kriterien bei einem Gasvergleich
Wie bei jedem Vertrag, auch abseits der Energiewirtschaft, gilt es bei der Wahl des Gasanbieters auf einige Punkte zu achten. Letztlich, so viel vorweg, entscheidet aber stets der Gesamtpreis. Das ist wichtig, denn der Gesamtpreis kann sich beispielsweise durch Neukundenboni reduzieren, wodurch ein Tarif dann die bessere Wahl gegenüber einem anderen Tarif wäre, der zwar einen niedrigeren Verbrauchspreis, aber eben keinen Bonus hat.
Privatpersonen, die einen neuen Gasanbieter suchen, müssen in dem jeweiligen Vergleichsrechner selbstverständlich eine entsprechende Filterung vornehmen – die normalerweise aber voreingestellt ist. Gewerbetarife, die häufig einen niedrigeren Verbrauchspreis aber eine bestimmte Mindestabnahme haben, können Privatpersonen für ihren Haushalt nicht abschließen.
Sie können in solchen kostenlosen Rechnern zudem wählen, wie wichtig Ihnen selbst der Umweltaspekt ist. Dahingehend ist zwischen Öko-Tarifen und solchen, die garantiert Biogas liefern zu unterscheiden. Bei Öko-Tarifen verpflichtet sich der Gasanbieter lediglich den entstandenen CO2-Ausstoß finanziell auszugleichen – zum Beispiel durch Spenden in Wiederaufforstungsprojekte. Bei tatsächlichen Biogas-Tarifen stehen die Versorger hingegen in der Pflicht, Ihren Haushalt mindestens anteilig mit Biogas zu beliefern. Dieser Anteil unterliegt aber einem großen Schwankungsspektrum – und kann in der Praxis zwischen 1 % und 100 % des belieferten Gases ausmachen. Sofern Ihnen ein möglichst hoher Biogas-Anteil wichtig ist, müssen Sie also darauf achten.
Viele Gasvergleichsrechner sammeln zudem noch Kundenbewertungen und zeigen diese transparent an. Damit erfahren Sie, wie zufrieden andere Kunden bei diesem Anbieter sind. Viele zufriedene Kunden könnten beispielsweise darauf hindeuten, dass der Versorger bei Problemen schnell und zuverlässig erreichbar ist, ebenso könnte eine kundenfreundliche Preispolitik ein Indiz sein.
Boni und Extras für Neukunden berücksichtigen
Sofern durch den Gasvergleich eine Ersparnis erzielt werden kann, steht im nächsten Schritt ein Wechsel bevor. Praktisch: Der neue Anbieter wird sich auf Ihren Wunsch hin automatisch um die Kündigung des alten Tarifs kümmern und damit zugleich einen nahtlosen Übergang sicherstellen. Sie selbst müssen lediglich den Wechsel beauftragen.
Einige Anbieter arbeiten mit Neukunden- oder Sofortboni. Informieren Sie sich vorab über die Bedingungen! Allen voran sollten Sie, sobald es um Boni geht, perspektivisch denken. Der angezeigte Preis im ersten Jahr für Ihren Gasverbrauch kann sich durch einen Bonus erheblich reduzieren – sofern Sie nach dem Jahr aber nicht erneut wechseln wollen oder können, würden im zweiten Jahr dann, da kein Bonus mehr ausgezahlt wird, effektiv mitunter deutlich höhere Kosten entstehen.
Tipp: Bezüglich der reinen Verbrauchskosten können Sie sich, um einen ersten Überblick zu erhalten, auch an den aktuellen Informationen des Statistischen Bundesamtes orientieren. Selbiges informiert sowohl über Strom- als auch Gaspreise für Privathaushalte, ergänzend dazu noch über aktuelle Preise für Gewerbetreibende.
Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Tarife zudem auf die Mindestvertragslaufzeit. Diese ist wichtig, falls Sie vorhaben jedes Jahr den Anbieter zu wechseln, um bei einem anderen Versorger dann erneut einen Neukundenbonus zu erhalten – was sich finanziell durchaus lohnen kann. Ebenso ist die Preisfixierung wichtig. Diese sollte mindestens identisch lang zur Vertragslaufzeit sein, damit Ihnen währenddessen keine plötzlichen Verbrauchspreiserhöhungen drohen.
Fazit: Ein Gasvergleich ist schnell durchgeführt, kostenlos und spart Geld
Der größte Vorteil des Gasvergleichs und einem günstigeren Gasversorger: Sie müssen sich selbst nicht einschränken, über eine Verbrauchsreduzierung, können aber dennoch mitunter viel Geld sparen. Generell sollten Sie regelmäßig alle Ihre Verträge auf den Prüfstand stellen und vergleichen, so beispielsweise auch bei der Haftpflichtversicherung oder dem Mobilfunktarif. So reduzieren Sie bei diesen unerlässlichen Tarifen Ihre eigenen Fixkosten nachhaltig.
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