Anbieter, die sich die Gunst ihrer Kunden sichern wollen, setzen in den nächsten Jahren auf mehr Geschwindigkeit. Im Prinzip wünscht sich der Großteil aller Smartphone-Besitzer, einen Tarif, der nicht nur günstig, sondern vor allen Dingen leistungsstark ist. Wenn das Telefon deutschlandweit reibungslos funktioniert und genügend Leistung im Datenpaket liefert, um ungestört zu surfen, ist eine jahrelange Kooperation und Partnerschaft so gut wie sicher.
Was leisten die Tarife in den nächsten Jahren?
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssen sich die Tarife einiges einfallen lassen, um auf einen der härtesten Märkte zu bestehen. So werben viele Betreiber mit Rabatten beim Handykauf, einer Kombi aus Tablet und Smartphone oder günstigen Familienrabatten, um die Gunst der Kunden zu gewinnen. Insbesondere Jugendliche, Auszubildende, Studenten und Schüler gehören zu der nachwachsenden Generation, der man mit Jugend-Tarifen und jeder Menge Extras schmeicheln möchte. Für viele ist das Smartphone persönlicher Gegenstand, der sich über Drucke und Extras personalisieren lässt, um sich vom grauen Einerlei der Standard-Modelle abzusetzen.
Dabei verstehen die Wenigsten den komplexen Funktionsumfang ihres Smartphones und nutzen nur einen Bruchteil davon. Wer sich also nach einem Gerät umsieht, sollte vorab eine Checkliste zusammenstellen und die Punkte aufnehmen, die ihm besonders wichtig sind. Hier rangiert die Geschwindigkeit für die Datenübertragung auf den vorderen Plätzen und sollte damit wohl den Unterschied zwischen den Marktführern ausmachen.
5G Highspeed – noch Zukunftsmusik?
Es gibt sie: In Berlin stehen die ersten 5G Antennen, die tatsächlich eine erstaunliche Bandbreite liefern. Die Telekom hat diese vier Funkzellen installiert, um aufzuzeigen, was möglich ist. Mit ultraschnellen Reaktionszeiten von gerade einmal 3 ms soll der Provider zur Verfügung stehen. Doch ist dieser Highspeed-Traum wohl noch Zukunftsmusik und gehört noch nicht zum Alltag. Auch wenn die Übertragungsrate wohl den Weg raus aus den Laboratorien geschafft hat, ist sie für die Nutzer noch nicht greifbar. Die maximale Geschwindigkeit beläuft sich auf dem derzeitigen LTE Standard, mit dem es möglich ist, mit maximal 500 Mb/s durchs Netz zu rasen.
Heute ist davon auszugehen, dass die Mobilfunkanbieter erst in den nächsten drei Jahren mit dem Ausbau des 5G Netzes bundesweit beginnen. Dann sind auch die entsprechenden Handytarife zu erwarten, um den superschnellen Internetzugang zugänglich zu machen. Ganz nebenbei gibt es heute noch gar nicht die Smartphones, die in der Lage wären, diese Geschwindigkeiten dauerhaft zu halten.
LTE – mit Bandbreiten von bis zu 500 Mb/s
Die Geschwindigkeit erfreut sich dennoch hoher Beliebtheit. Mit maximalen LTE erzielen Nutzer sehr hohe Bandbreiten. Im direkten Vergleich zwischen den Marktführern setzt sich gerade Vodafone in vielen größeren Städten durch und erreicht Downloadrate von maximal 500 Mb/s. Bei der Telekom sind es derzeit 300 Mb/s. O2 in der Lage, 225 Mb/s zu leisten.
Eine Voraussetzung, um die Tarife bezahlbar zu machen, ist das die sprechende Inklusiv-Volumen. O2 bietet seinen Kunden schon für knapp unter 15 € 5 GB LTE. Im direkten Vergleich zwischen den Toptarifen stellen die Mindestvertragslaufzeit, Telefonate, die Kosten für SMS und die Datenrate in Bezug auf das Internet die Vergleichskomponenten. Daraus ergibt sich der effektive monatliche Preis, der die laufenden Kosten nach sich zieht. Wohl jeder der führenden Tarife setzt auf eine Allnet-Flat für Telefongespräche und packt auch eine Flatrate für SMS obendrauf.
SMS ade – Messenger Dienste auf der Überholspur
Wobei das Versenden von Kurznachrichten über das Telefon eine vollkommen neue und eigene Dynamik entwickelt. Noch vor ein paar Jahren war die SMS wohl eine der entscheidenden Datenfresser in den Geräten. Ist jetzt die klassische Form der Kurznachrichten vom Aussterben bedroht?
Der Short Messaging Service war der Einstieg in das digitale Zeitalter. Schließlich war die SMS eine neue Form, über mobile Endgeräte Gespräche zu führen. 1995 markiert den Stichtag für den Start der ersten SMS-Angebote, die sich schnell ihren Platz als eines der wichtigsten Kommunikationsmedien sicherten.
Mittlerweile scheint diese Form der Nachrichten Staub angesetzt zu haben. Laut der aktuellen Marktanalyse der Dialog Consult sind 2015 nur noch ein Viertel der ursprünglich gesendeten SMS jährlich zu verzeichnen. Das Vergleichsjahr dieser Studie war 2012. Dieser drastische Rückgang markiert einmal mehr einen Wechsel im Kommunikationsverhalten auf digitaler Basis.
So übernehmen Messenger Dienste wie Whatsapp einen Großteil der einstigen Erlöse der Mobilfunkbetreiber. Die Nachteile der SMS liegen auf der Hand. Sie bleibt im Vergleich zum Messenger statisch, recht unflexibel, unbeweglich und vor allen Dingen zu teuer. Der Nutzer muss sich bei dem Versenden über einen Messenger-Dienst nicht an der Zeichenanzahl orientieren oder an dem Kostenfaktor bei dem Versenden einzelner Nachrichten. Auch wenn sich vielleicht die SMS mittelfristig nicht vollständig verabschiedet, muss sie sich hinter den führende Messenger Diensten einreihen. Dennoch bildet die klassische Nachricht die letzte Möglichkeit, wenn weder WLAN noch LTE oder Internetempfang verfügbar sind.
Was schätzen Verbraucher an einem Mobilfunktarif?
Der Fokus bei den führenden Tarifen liegt auf einer möglichst flächendeckenden Anwendung der LTE Standards. Immer noch besteht in dünn besiedelten Gebieten wie auf dem Land Nachholbedarf. Deutschland nimmt im europaweiten und weltweiten Vergleich in Sachen Internet keine der führenden Positionen ein. Zukünftig ist davon auszugehen, dass wohl kein Nutzer auf schnelles Internet verzichten möchte und dieses womöglich zum fairen Preis mit entsprechenden Datenmengen in seinem Paket entgegennimmt. Dann ist der Großteil der Kunden auch bereit, über Jahre bei seinem Tarif- und Mobilfunkanbieter zu bleiben.
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